Über das Projekt

In vielen Städten ist der Mehrwert von Open Data in Form von Datenportalen und einer engagierten Community bereits erkennbar. Auf dem Land dagegen tut sich bisher kaum etwas. Wieder einmal droht der ländliche Raum bei einem Zukunftsthema den Anschluss zu verlieren. Welche Herausforderungen bestehen, welches Potenzial besteht und wie kann dies gehoben werden?

Ziel

Der Umsetzungsstand zu Open Data in Deutschland weist derzeit ein starkes Stadt-Land-Gefälle auf. Vorreiter sind hierbei mehrheitlich Großstädte, während nur wenige kleinere bzw. ländliche Gemeinden oder Landkreise aktiv Open-Data-Portale betreiben.

Damit droht den ländlichen Räumen in einem weiteren grundlegenden Handlungsfeld der kommunalen Digitalpolitik die Ausgrenzung aus wichtigen Entwicklungen. Dabei können durch Open Data von der öffentlichen Hand erhobene Informationen sowohl für die Verwaltung selbst, als auch für Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Wissenschaft transparent und nutzbar gemacht werden und damit zum Rohstoff für Wissensgenerierung und datenbasierte Entscheidungsfindungen werden.

Damit ländliche Räume im allgemeinen, und Verwaltungen, politische Mandatsträgerinnen und Bürger im speziellen, künftig stärker von Open Data profitieren können, gilt es ein detailliertes Verständnis von den Motiven, Herausforderungen und Rahmenbedingungen beim Auf- und Ausbau von Open-Data-Portalen auf dem Land zu gewinnen.  Das Forschungsvorhaben unternimmt daher eine Analyse der Potenziale und Herausforderungen von Open Data speziell in ländlichen Regionen und entwickelt daraus Empfehlungen für Good Practice-Ansätze zur Bereitstellung, Preisgestaltung und Lizenzierung von Open Data im ländlichen Raum in Deutschland.

Methode

Während es zu Open Data in urbanen Räumen bereits fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, zeigt sich eine deutliche Forschungslücke im ländlichen Raum. OpenDataLand nimmt daher die Perspektive der ländlichen Kommunen zu Open-Data-Portalen und Open Data allgemein ins Visier.

Hierbei stellen sich drei Forschungsfragen, die im Rahmen des Forschungsvorhabens vordergründig untersucht werden sollen:

(1) Welche besonderen Potenziale entstehen durch Open Data und Open Government für die Verbesserung der Daseinsvorsorge und der alltäglichen Lebensverhältnisse im ländlichen Raum?
(2) Welche besonderen Herausforderungen bestehen im Hinblick auf die Bereitstellung, Nutzung und gewinnbringende Weiterverwendung von Open Data in ländlichen Regionen im Vergleich zu städtischen? sowie
(3) Welche rechtliche, preisliche und organisatorische Ausgestaltung von Open Data eignet sich besonders, die besonderen Herausforderungen im ländlichen Raum zu überwinden und bestehende Potenziale auszuschöpfen? 

Der erste Schritt zur Beantwortung dieser Fragen besteht im Mapping von Anwendungsbeispielen und Good-Practices zur Nutzung von Open Data im ländlichen Raum. Einige dieser Anwendungsbeispiele werden in Fallstudien näher beschrieben, wofür Interviews mit beteiligten Experten, Entscheidungsträgern und Nutzern geführt werden. Daneben recherchieren wir die aktuelle Rechtslage sowie die gängigen Modelle zur wirtschaftlichen und organisatorisch-betrieblichen Ausgestaltung von Open-Data-Ansätzen in Deutschland. Dazu soll außerdem recherchiert werden, wie die Datenlage bzgl. der Bereitstellung, Nutzung und Weiterverwendung von Daten in unterschiedlichen Städten, Landkreisen und Gemeinden in Deutschland ist.

Das Forschungsvorhaben findet in Kooperation der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin sowie neuland21 statt. Es wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Geplante Ergebnisse

Aus der Analyse der besonderen Chancen und Herausforderungen von Open Data für ländliche Regionen sollen konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die sowohl für die weitere Politikgestaltung des BMEL bezüglich der Digitalisierung im ländlichen Raum als auch für die zukünftige Praxis der ländlichen Entwicklung mithilfe von Open Data auf regionaler Ebene wichtige Informationen und nützliche Orientierungshilfen bieten werden.

Projektpartner

Das Forschungsvorhaben “Open Data für ländliche Regionen – Chancen, Herausforderungen und rechtlich-wirtschaftliche Ausgestaltung“ (OpenDataLand) unternimmt eine Analyse der Potenziale und Herausforderungen von Open Data speziell in ländlichen Regionen und entwickelt daraus Empfehlungen für Good Practice-Ansätze zur Bereitstellung, Preisgestaltung und Lizenzierung von Open Data im ländlichen Raum in Deutschland.

Als unabhängiger und gemeinnütziger Think & Do Tank wollen wir die Lebensqualität im ländlichen Raum wieder nachhaltig erhöhen. Im Rahmen dieser Forschungsarbeit analysiert neuland21 Anwendungsbeispielen und Good-Practices zur Nutzung von Open Data im ländlichen Raum und ermittelt die Herausforderungen von Open Data im Ländlichen Raum aus Sicht der Nutzer:innen und Datenbereitsteller:innen.

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Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin zeichnet sich durch ausgeprägten Praxisbezug, intensive und vielfältige Forschung, hohe Qualitätsstandards sowie eine starke internationale Ausrichtung aus. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts ermittelt die HWR die aktuelle Rechtslage und gängigen Modelle zur wirtschaftlichen und org.-betrieblichen Ausgestaltung von Open-Data-Ansätzen in Deutschland. Ebenfalls untersucht die HWR die Herausforderungen von Open Data im ländlichen Raum aus Sicht der Verwaltung.


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Förderer

Das Forschungsprojekt “Open Data für ländliche Regionen – Chancen, Herausforderungen und rechtlich-wirtschaftliche Ausgestaltung“ (OpenDataLand) wird gefördert vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMLE) im Rahmen des Forschungsvorhaben „Ländliche Räume in Zeiten der Digitalisierung“.