Pionier
Open-Data-Portal
Landkreis Cham (BY)
Steckbrief
Steckbrief
Name:
Landkreis Cham
Einwohnerzahl:
ca. 125.000
Bundesland:
Bayern
Thema:
Bevölkerung & Gesellschaft, Umwelt, Recht & öffentlicher Sektor
Lizenzmodell:
Namensnennung 3.0
Typ:
Verbundportal
Betreiber:
Landkreis Cham
Welche Motivation steht hinter dem Open-Data-Projekt?
Das Open-Data-Portal des Landkreis Cham, wie auch das Geodaten-Portal wurden durch engagierte Verwaltungsmitarbeiter vorangetrieben, und weniger als strategische Projekte des Landkreises. Im Mittelpunkt standen dabei einerseits die technische Machbarkeit und andererseits die Reduzierung des verwaltungsinternen Arbeitsaufwands. Wenn alle Kollegen auf alle Daten zugreifen können, fallen Anrufe, E-Mails und sonstige Abstimmungsbedarfe weg. Effizienteres Arbeiten und transparenter Austausch zwischen den Fachreferaten waren also die großen Motivationsfaktoren für dieses Projekt. Inzwischen gibt es viel Lob für das Portal und die Menge der bereitgestellten Information von externen Nutzern – “oft erstaunt, was es bei uns alles gibt”. Das Lob der Nutzerinnen hilft natürlich auch, um weitere Kollegen aus datenerhebenden Fachreferaten zu überzeugen, noch mehr Daten bereitzustellen.
Welche Daten werden über das Portal bereitgestellt?
Den Anfang machten Flächennutzungs- und Bebauungspläne. Diese wurden digitalisiert und dann direkt auch über das Portal bereitgestellt. Inzwischen kann man drei Datenkategorien unterscheiden
- Daten, die aufgrund einer rechtlichen Verpflichtung online gestellt werden müssen (wobei der Landkreis Cham dieser Verpflichtung meist zuvorkommt)
- Daten, die die Bürger besonders interessieren (z.B. Wanderwege, Radwege, POIs)
- Daten, die von sonstigem Interesse sind (z.B. Bodendenkmäler, Biotope, Naturdenkmäler)
Es ist wichtig festzuhalten, dass sich diese Daten immer aus dem verwaltungsinternen Geodaten-Portal speisen und damit die Aktualität der Daten gewährleistet wird. Externe Nutzer haben nicht den Zugriff auf alle Daten, die der Verwaltung zur Verfügung stehen, aber immer auf die aktuellsten Daten. Schließlich muss auch der Schutz von personenbezogenen Daten beachtet werden.
Wer nutzt die Daten?
Hauptnutzerin der Daten ist die Verwaltung selbst. Vornehmlich werden Daten in das verwaltungsinterne Geoinformationssystem eingespeist, um den Austausch zwischen den Fachämtern einfacher und effizienter zu machen. Aus diesen Daten speist sich dann das Open Data und das Geodaten-Angebot für die breite Öffentlichkeit. Diese Angebote des Landkreis Cham werden von vielen verschiedenen Gruppen genutzt. Dazu zählen natürlich lokale und regionale Ingenieurs- und Planungsbüros, die die Daten für ihre tägliche Arbeit brauchen. Regelmäßig fragen auch Verlage für Wanderkarten an, die das Gebiet des Landkreises abbilden möchten. Zudem nutzen auch Hochschulen die Daten für ihre Lehrveranstaltungen. Von all diesen Gruppen hören die Betreiber sehr viel Lob für den Umfang der bereitgestellten Informationen, aber auch für die technische Aufbereitung. Inzwischen werden die Betreiber auch immer wieder zu Vorträgen eingeladen, um über ihre Arbeit zu berichten.
Was können Kommunen von diesem Projekt lernen?
waltung nötig, um ein Open-Data-Portal zu starten und Datensätze aus den Fachämtern bereitstellen zu können. Durch die quantitativ und qualitativ umfangreiche Bereitstellung der Daten, ist eine Art sich selbst verstärkender Prozess in Gang gekommen: Der Datenumfang zieht Nutzerinnen an, diese geben positives Feedback ins Landratsamt, was es natürlich leichter macht, die Fachämter dazu zu bewegen, weitere Daten zu veröffentlichen. Zwar ist die Hauptnutzerin des Portals immer noch die Verwaltung ist. Aber auch wenn die Bereitstellung der Daten für die breite Öffentlichkeit nur ein Nebenprodukt ist, kann die Verwaltung damit positive Akzente bei den Bürgerinnen setzen, und hat damit wenig Mehraufwand. Gleichzeitig profitieren die externen Nutzerinnen von einer sehr guten Datenqualität.